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Digitalisierung und Fachkräftemangel: Risiken, Chancen, Strategien

11. July by DIGITAL2GO in Ratgeber Digitalisierung

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4 Minuten Lesezeit

Die digitale Transformation reicht weit in den Arbeitsmarkt und die Diskussion über den Fachkräftemangel hinein. Auf der einen Seite kann sie ihn abdämpfen, da gewisse Prozesse automatisiert werden können. Auf der anderen Seite verschärft sie ihn, da das wachsende digitale Verständnis auch eine wachsende Anzahl an kompetenten Kräfte benötigt. Wie geht man mit dieser Verschiebung im Bereich der Fachkräfte um?

War for digital talents

Der Kampf um talentierte, qualifizierte Mitarbeiter:innen hat sich massiv und umfassend auf den Bereich „digitale Fachkräfte“ ausgeweitet. Mit stetig wachsendem Bedarf. In unseren Blogbeiträgen (Digitalisierung in 4 Dimensionen / Digitale Transformation und der Faktor Angst) haben wir über die Digitalisierung, den Umgang mit ihr und den vorherrschenden Ängsten auf dem Arbeitsmarkt geschrieben. Der Mensch wird nicht ersetzt werden können, aber durch die voranschreitende Automatisierung werden bestimmte Tätigkeiten mit der Zeit obsolet, dafür werden neue Tätig- und Fähigkeiten gefragt sein.

Dadurch kann der Mangel an einigen Fachkräften aus älterer Zeit vielleicht abgeschwächt werden, aber er droht sich in den IT-Bereich zu verschieben. Diese Verschiebung und Verlagerung in Fragen der Qualifikation ist immens. Gartner Talent Neuron™, ein US-Marktforschungsunternehmen mit IT-Schwerpunkt, berichtet: „Fast ein Drittel der Fähigkeiten, die 2018 in einer Stellenausschreibung aufgeführt werden, sind 2022 veraltet.“ Es ist nicht nur der technische Fortschritt an sich außerordentlich schnell, sondern mit ihm auch die sich verändernden Anforderungen an diejenigen, die mit ihm umzugehen haben.

Lernen, lernen, lernen

Der alte Spruch, dass man nicht für die Schule, sondern fürs Leben lerne, bekommt eine beinahe dramatische Aktualität. Ein Unternehmen, egal ob Mittelständler oder Weltkonzern, muss höchste Bemühungen auf die Schaffung und den Ausbau von Lern- und Entwicklungsinitiativen konzentrieren, wenn es seine Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren will.

Die naheliegendste Lösung auf der Suche nach den „neuen“ Fachkräften ist, sie sich selbst auszubilden, die vorhandenen Arbeitskräfte um- oder höher zu qualifizieren. Eine Lösungsstrategie in diesem Fachkräfte-Wandel ist sicher, den eigenen Mitarbeitern Priorität einzuräumen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit digitalen Technologien vertraut zu machen. Wie erfolgsversprechend das sein kann, haben wir im letzten Blog-Artikel anhand z.B. der Lernakademien der TU Graz geschildert. Ein aktueller salesforce Bericht untermauert dies: er zeigt, „dass sich Arbeitnehmer produktiver (74%), engagierter (72%) und zufriedener mit ihrer Arbeit (69%) fühlen, wenn ihre Arbeitgeber in Maßnahmen zur digitalen Integration investieren. Unternehmen, die in die Verringerung des Qualifikationsdefizits investieren, verzeichnen eine höhere Verbleibquote; sogar bis zu 66% der Mitarbeiter bleiben eher.“

Wenn man es schafft, den „alten“ Fachkräftemangel durch digitale Schritte abzuschwächen, ist es durchaus möglich, aus eigener Kraft, mit geeigneten Maßnahmen, nicht wieder in einen neuen IT-Fachkräfte-Mangel zu geraten. In der Zeit der Umstellung ist darüber hinaus auch Platz für weitere Multiplikatoren:

Agents for Transformation

Es gibt ja nicht nur Vorbehalte in der Belegschaft, sondern – wenn auch leider seltener – hoch motivierte Kräfte, die in der Digitalisierung Chancen sehen. Für Ihre Karriere, ihren Verantwortungsbereich, aus welchen Gründen auch immer. Das, was zeitgemäße und moderne Arbeitgeber:innen suchen, ist bei diesen Mitarbeiter:innen besonders ausgeprägt: sie kennen sich mit digitalen Entwicklungen aus und halten Schritt, sie verfügen über kritisches Denken und Analyse, des weiteren Fähigkeiten zur Problemlösung, Selbstmanagement und aktivem Lernen, so beschreibt das Weltwirtschaftsforum aktuell die Skills der idealen Arbeitnehmer:innen. Solche Arbeitskräfte benötigen aber auch das passende Umfeld, um ihre Fähigkeiten voll einsetzen und weiter ausbauen zu können. Besonders fähige und motivierte Mitarbeiter können die Digitalisierung in Unternehmen als „Agents for Transformation“ mittragen. Die Studie von AppDynamics zu diesen „Agents“ zeigt, welche Innovationskraft in der eigenen Belegschaft vorhanden ist, wenn man sie zulässt und geeignete Rahmenbedingungen schafft. Innovativen IT-Managern ist zum Nachlesen ein Artikel hierüber im cloudmagazin sehr zu empfehlen.

„Lösen wir den Fachkräftemangel …“

„… wer den Fachkräftemangel nicht als Chance versteht, wird weiter davon bedroht“, formuliert Michael Swoboda, Bildungsexperte und Geschäftsführer des österreichischen Bildungsanbieters ETC, etwas provokant. Die Lage ist klar: es ändern sich nicht nur Technik und Prozesse, sondern mit ihr auch die Anforderungen, Fähigkeiten und Berufsbilder. Und zwar mit enormer Geschwindigkeit. Agilität und Lernbereitschaft sind die wichtigsten Bausteine auf dem Weg in und durch die digitale Transformation. Und natürlich eine passende Strategie, die sich von heute auf morgen weder definieren noch umsetzen lässt, sondern nur Schritt für Schritt.

 

Wir stehen Ihnen gerne bei jedem dieser Schritte beratend zu Seite: kontakt 

Nachhaltige Digitalisierung, step by step