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Künstliche Intelligenz: der Digitalisierungs-Turbo

04. September von DIGITAL2GO in Ratgeber Digitalisierung

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5 Minuten Lesedauer

Laut des „Global AI Adoption Index“ von IBM verwenden bereits fast ein Drittel aller Unternehmen weltweit Formen künstlicher Intelligenz, über 40 Prozent prüfen ihren Einsatz. Noch deutlicher sind die Daten und Prognosen der Everest Group: Das Marktforschungs-Unternehmen erwartet, dass sich die weltweiten Ausgaben für KI-Dienstleistungen im Jahr 2024 auf 95 Mrd. US-Dollar belaufen werden – nach 25 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019. Was drängt CIOs und CEOs dazu, in diesem Tempo und Ausmaß in Automatisierung und KI zu investieren?

Die Hauptgründe sind Kostendruck und Prozess-Geschwindigkeit: Unternehmen setzen in künstliche Intelligenz vor allem die Erwartung, Prozesse effizienter gestalten und dadurch Kosten einsparen zu können, also schlicht ihre Produktivität zu erhöhen. Diese mit KI gekoppelte, rasant voranschreitende Digitalisierung von Arbeitsabläufen hat mit Digitaler Transformation aber noch recht wenig zu tun.

Was bedeutet „Künstliche Intelligenz“?

Allerdings macht der Einsatz von KI diese Digitalisierung eben deutlich schneller – und schafft die Grundlagen für echte Digitale Transformation. Was versteht man aber genau unter diesem Turbo „Künstliche Intelligenz“? Da der Intelligenzbegriff als solcher nicht einfach zu umfassen ist, gibt es auch bei der Definition von KI unterschiedliche Auffassungen. Häufig trifft man hier auf den Begriff des (hochentwickelten) „machine learning“ (maschinelles Lernen). Um die Möglichkeiten von KI einfach zu erklären: Vom simplen „Copy/Paste“ geht es zum „Document Understanding“ – mit Rückschlüssen, Erkenntnissen und Empfehlungen, die immer treffender werden, je länger eine KI-Lösung im Einsatz ist. Denn: Eine „Maschine“ muss nicht mehr mittels Codes auf jeden möglichen Zustand programmiert werden, sondern sie lernt, indem Muster in großen Datenmengen erkannt und kombiniert werden, um dann eigenständig zu entscheiden. Da sich diese Analyse- und Entscheidungsprozesse eben dynamisch weiterentwickeln, entstehen gänzlich neue Anwendungsszenarien.

KI in Alltag und Industrie

Wir alle kennen KI-Beispiele durch den täglichen Gebrauch unserer Smartphones und Tablets: KI navigiert uns durch die immense Datenmenge des Internets, steuert Kaufempfehlungen und Netflix-Tipps, ist Spamfilter, ermöglicht Sprachsteuerung oder hilft bei der Übersetzung fremdsprachiger Texte und Websites. Und durch Gesichtserkennung sperrt sie unsere Geräte gegen unbefugte Benutzer. Smart-Home-Geräte, Fahrassistenzsysteme, Bankgeschäfte – überall treffen wir auf Grundtechnologien von KI oder maschinellem Lernen.

Die eingangs erwähnten Treiber Kostendruck und Prozess-Geschwindigkeit geben KI-Anwendungen auch in Wirtschaft und Industrie bereits ein großes Wirkungsfeld: Online-Händler nutzen KI, um das Kaufverhalten ihrer KundInnen zu verstehen und individuelle Produktempfehlungen zu generieren. Andere KI-Geschäftsanwendungen erstellen auf Basis ihrer Algorithmen Empfehlungen, damit Unternehmen ihre Geschäftsprozesse oder zumindest einzelne Funktionen verbessern können. Optimierte Urlaubs-, Schicht- und Arbeitsplanungen sind dann das Ergebnis, oder treffendere Preisgestaltung.

Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung lassen sich ebenfalls mit KI unterstützen: ausgehend vom schon seit Jahren etablierten maschinellen Sehen lassen sich Softwarelösungen in der Qualitätskontrolle mit dem „Deep Learning“ der KI koppeln – mit bemerkenswerten Verbesserungen in Geschwindigkeit und Genauigkeit bei gleichzeitiger Kostenoptimierung.

Ist KI gut oder schlecht für die Belegschaft?

Diese Frage beschäftigt Unternehmer, Soziologen, Psychologen und viele weitere Wissenschafts- und Praktiker-Kreise sehr intensiv – und wird das auch noch lange tun. „Intelligente Maschinen und Roboter minimieren den Aufwand für den Menschen durch Automatisierung sowie autonome Durchführung und Kontrolle von Geschäftsprozessen. Repetitive Arbeiten und eintönige Kontrollfunktionen werden minimiert, menschliche Arbeitskraft wird freigesetzt für übergeordnete Tätigkeiten, taktische und strategische Themen rücken in den Vordergrund. Der Einsatz von KI gibt den Menschen die Möglichkeit, sich wieder ihren Kernaufgaben zu widmen – der kreativen Problemlösung und der sozialen Interaktion.“ Leslie P. Willcocks* geht davon aus, dass durch den Einsatz von KI und das damit verbundene Wegfallen von profanen und hochrepetitiven Tätigkeiten, sich das tägliche Arbeitsvolumen maßgeblich reduziert, was zu einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit und intellektueller Stimulation führt. Somit können sich MitarbeiterInnen mehr auf ihre wesentlichen Tätigkeiten konzentrieren. Und Unternehmer und Arbeitgeber haben mehr Zeit, Wege zu finden, wie sie ihre bisherigen Geschäftsmodelle unterstützt von KI und den Möglichkeiten der Digitalisierung dann auch wirklich digital transformieren können – bis hin zur Entwicklung neuer Geschäftszweige oder -modelle. Zeit, um step-by-step zukunftsfit zu werden und zu bleiben.

*Leslie P. Willcocks ist Professorin für Technologiearbeit und Globalisierung und Leiterin der Gruppe für Informationssysteme und Innovation an der London School of Economics.

D2GO-Produkte, bei denen bereits KI zum Einsatz kommt:

Das smarte Vision-System zur optischen Qualitätsüberprüfung in laufenden Prozessen wie Produktion, Montage und Kommissionierung.

ivii iriis

Der innovative, digitale Montagetisch mit KI-gestützter optischer Erkennung zur laufenden Qualitätskontrolle und Wissenssicherung im Unternehmen.

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