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digital days 2024 – das ganze Spektrum der Digitalisierung live in Linz

10. Oktober 2024 von Erhard Sammer in Ratgeber Digitalisierung

Digital 2 Go
5 MINUTEN LESEDAUER

Die OÖN digital days 2024 zeigten erneut die große Vielfalt der Digitalisierung: Das Themenspektrum reichte von innovativen digitalen Unternehmens- und Personalstrategien über KI in Marketing & Vertrieb bis zur Entschärfung des Fachkräftemangels durch digitale Assistenzsysteme im Produktionsumfeld. Kurz: Es war spannend!

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) bildete den Auftakt zur heurigen Digital-Konferenz der OÖNachrichten in Linz. „Seit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz lassen viele Unternehmen und Agenturen das eigene Denken gleich ganz sein“, lautete die provokante These in der ersten Keynote von Robert Seeger, Founder und CEO der Agentur für Kommunikationskunst. Die Folge: „Automatisch generierter Durchschnitt, niemals aber wilder Durchbruch.“ In seiner humorigen und zugleich ernsten Auseinandersetzung mit generativer KI im Online-Marketing ermutigte Seeger die ZuhörerInnen „keine KI- und Algorithmus-Marionette“ zu werden und kam in seiner Keynote-Speech zu dem pointierten Schluss: „Bewahre den Zauber! Und bleib‘ dabei immer echt Mensch!“

„Zukunft Total“ lautete des Beitrags von Maximilian Böger. Die Möglichkeiten, mittels künstlicher Intelligenz signifikante Veränderungen zu bewirken fasste der Change Expert und Unternehmer mit der Aussage zusammen: „Die Chance war noch nie größer!“ Bei der rasanten KI-Weiterentwicklung sei der No-Return-Button längst aktiviert worden, was aber unbedenklich und vergleichbar mit dem Durchbruch innovativer Technologien in der Vergangenheit sei. Das Potenzial künstlicher Intelligenz, speziell jenes von GPTs (Generative Pre-Trained Transformers) ist Böger zufolge enorm: „80 Prozent der Alltagsaufgaben lassen sich mit GPTs automatisieren“, dafür müsse man der KI jedoch präzise Anweisungen geben: „GPT ist wie ein Lehrling – man muss ihm genau sagen, was er machen soll.“

Johannes Reichenberger (ventopay), Markus Huber-Lindinger (EREMA) und Gerlinde Djumlija (Primetals Technologies) (v. l.) in der Paneldiskussion zum Thema „Adieu Fachkräftemangel“

Digitalisierung zur Linderung des Fachkräftemangels

Die anschließende Paneldiskussion mit Johannes Reichenberger (CEO ventopay GmbH), Markus Huber-Lindinger (Managing Director EREMA GmbH) und Gerlinde Djumlija (Head of Marketing Primetals Technologies) widmete sich unter anderem der Frage, wie Unternehmen mittels Digitalisierung dem Fachkräftemangel begegnen können. Der Tenor der Diskussion lautete: „Wir brauchen Mut zur Veränderung!“ Kreative Lösungen seien gefragt, um auch weiterhin international wettbewerbsfähig zu bleiben. Einen interessanten Einblick, wie Digitalisierung beim Hersteller von Anlagen für Kunststoffrecycling EREMA, in der Praxis angewendet wird, gab Markus Huber-Lindinger: „Mit der Digitalisierung und KI entstehen viele neue Werkzeuge, die wir auch einsetzen. Wir schauen dabei, dass wir gute Leute, die wir haben, von wiederholenden Tätigkeiten wegbringen. Das, was repetitiv ist, kann ein computergestütztes System übernehmen ­– da wird man in Zukunft auch viele weitere Möglichkeiten haben. Die guten Leute, mit ihrem Wissen und ihrer Kreativität, können sich so neuen Aufgabenstellungen widmen. Das ist bei uns sowohl in der Ablauforganisation als auch bei den Produkten und Dienstleistungen der Fall.“

Dass dem Fachkräftemangel mittels Digitalisierung auch im Bereich der manuellen Assemblierung entgegengewirkt werden kann, zeigten im Talk Oliver Lehner (Vice President Partner & Products, DIGITAL2GO) und Mario Pichler (Head of Automation, Pankl High Performance Systems) an der erfolgreichen Anwendung des smartdesk bei Pankl High Performance Systems: Durch den Einsatz dieses KI-gestützten optischen Assistenzsystems konnte bei der manuellen Assemblierung von Getriebekomponenten im Werk Kapfenberg von Produktionsbeginn an eine Null-Fehler-Quote realisiert werden – trotz vieler neuer MitarbeiterInnen, die wegen der hohen Nachfrage nach Motorrädern das Stammpersonal verstärkten. Denn das Einschulen und die Qualifikation der Neuzugänge oder Vertretungen übernimmt der smartdesk. So kann auch in Zukunft bei erhöhter Auftragslage oder Ausfällen von MitarbeiterInnen flexibel reagiert werden.

KI – Potenziale und Risiken

Chancen und Risiken von KI standen im Mittelpunkt der nächsten Beiträge: Maimuna Mosser, Country Director Google Austria, verdeutlichte die große Chance und das Potenzial von KI für die Wirtschaftsleistung Österreichs: Diese könne um  bis zu 40 Mrd. Euro gesteigert werden, was einem Plus von 8 Prozent entspricht.

Wie man sich in einer immer stärker vernetzten Welt vor Cyberkriminalität schützen kann, erläuterte Alexander Riedler, Leiter der Arbeitsgruppe Cybercrime der Landespolizeidirektion OÖ. Wesentlich sei hier vor allem die Beachtung einiger einfacher Regeln, die Riedler kurz zusammenfasste: Verstand nützen, Software aktuell halten, sichere Passwörter verwenden, regelmäßig Backups durchführen und Datenverbindungen abschalten, wenn sie nicht benötigt werden.

Innovative Digitalisierungsstrategien

Digitalisierungsstrategien in unterschiedlichen Unternehmen – vom Tech-Start-Up über Medien- und Telekommunikationsunternehmen bis zum global tätigen Maschinenbaukonzern ENGEL ­– rundeten das breite Themenspektrum der Digital-Konferenz in Linz ab, die den TeilnehmerInnen auch heuer wieder aufschlussreiche und spannende Einblicke in die Welt der digitalen Transformation ermöglichte.

Erfahren Sie mehr über das KI-gestützte optische Assistenzsystem zur Qualitätssicherung in der Produktion.

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